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Riesige Nachfrage: Segel-Boom am Dechsendorfer Weiher
Während sich mehr als ein Dutzend Segelschiffe auf dem Dechsendorfer Weiher versammelt haben, vom Wind mal mehr, mal weniger über das Wasser treiben lassen und um den Sieg kämpfen, sitzen ein Stück weit entfernt Jan Hofmann und Paul Franke vor dem Vereinsgelände, bereiten die Verpflegung vor und beginnen zu erzählen: Über den Frankenpokal, der gerade als einer der deutschlandweit ersten Segel-Wettbewerbe in diesem Jahr ausgetragen wird. Über das 60-jährige Jubiläum der Segelgemeinschaft Erlangen, das man – natürlich wegen Corona – nicht so feiern konnte, wie man feiern wollte. Und über den Segel-Boom, der – ebenfalls wegen Corona – den Verein erfasst.
Ansturm im Nachwuchs
Einen Moment. Das Gespräch verstummt. Eine Mutter und ihre jugendliche Tochter betreten das Vereinsgelände. Ob die Tochter mal beim Training vorbeischauen könne? Paul Franke steht auf und schreibt der Mutter die Telefonnummer der Jugendwartin auf. Jan Hofmann dreht sich um und sagt: „Genau so geht das aktuell die ganze Zeit.“
Für den Amateursport waren die vergangenen 15 Monate Corona-Pandemie eine Art Dauer-Hürde, die kaum zu überspringen war. Zu viele Risiken, zu viele Einschränkungen, zu viel Aufwand für zu wenig Nutzen. Und so kamen klassische Mannschaftssportarten wie der Fußball über Monate hinweg zum Erliegen.
Ging es dann doch mal weiter, verstrickten sich die Vereine auch noch in komplizierten Debatten darüber, wie die Fortsetzung gelingen könne, ohne Unzufriedene zurückzulassen. Aber nicht alle Sportarten mussten sich den Grenzen des Lockdowns beugen. Ganz im Gegenteil. Manche Disziplinen blühten erst so richtig auf.
Der Boom ist real und messbar
Dass ausgerechnet der Segelsport zu diesen Gewinnern zählen würde, war vorher nicht unbedingt abzusehen. Doch der Segel-Boom ist real und messbar: Hatte die Segelgemeinschaft früher zirka 20 Neuankömmlinge pro Jahr, sind es inzwischen schon doppelt so viele, die sich an die Prüfung heranwagen. „Das war schon überraschend, dass so viele Erwachsene bereit sind, etwas von Null an zu lernen“, sagt auch Hofmann, der in der Segelgemeinschaft als Schriftführer tätig ist. Was steckt also hinter dem Boom? Die Antwort ist vielleicht simpler als es auf den ersten Blick scheint.
Denn obwohl der permanente Wandel der Corona-Regeln im Pandemie-Verlauf die einzige Konstante war, stand ein Gebot zuverlässig: Treffen mit einem weiteren Haushalt blieben erlaubt. „Man hat dann erkannt: Wenn zwei Menschen sich treffen dürfen, kann man auch das Segeln nicht verbieten“, erklärt Franke, der zu den Ausbildern in Erlangen gehört. Segeln zählt zu den kontaktfreien Sportarten. Maximal zwei Personen dürfen ein Boot betreten, berühren sich zwei Boote auf dem Wasser, gilt das bereits als Fehler.
Dem Pandemie-Alltag entfliehen
Viele Mitglieder erkannten also ihre Chance, dem Pandemie-Alltag zumindest kurzzeitig zu entfliehen. Während die meisten Sportarten weiterhin im Warte-Modus verbleiben mussten, war das Segeln plötzlich so präsent wie selten zuvor.
„Viele Passanten laufen um den Weiher, sehen, was bei uns los ist, kommen dann direkt hierher und erkundigen sich“, erzählt Hofmann. Auch die Jugendwartin Erika Rathje, die selbst beim Frankenpokal dabei ist, sieht in der Aufmerksamkeit den Auslöser für die Eintrittswelle. „Viele haben schon immer vom Segeln geträumt, aber nur wenige wussten, dass sie ihn hier direkt ausüben können.“
Wie Schach auf dem Wasser
Das ändert sich rasant. Bleibt nur eine Frage: Kann die Segelgemeinschaft Erlangen das schultern? Die Anzahl der Boote ist begrenzt, die Anzahl der Ausbilderinnen und Ausbilder auch. „Wir stoßen schon ein bisschen an unsere Kapazitätsgrenzen“, sagt Rathje. Bei den Kindern und Jugendlichen sei der Andrang so massiv gewesen, dass man manche bereits ablehnen musste.
Hinzu kommt, dass der Einstieg in den Segelsport zwar zunächst relativ voraussetzungslos ist, aber die Lernerfahrungen selbst relativ komplex sind. „Das ist ein bisschen wie Schach auf dem Wasser“, erklärt Rathje. „An die richtige Stelle zu fahren, wenn der Wind dreht, das braucht Erfahrung und Training.“ Im Sommer wird die Segelgemeinschaft zwei Ferienkurse anbieten. Kinder können dann austesten, ob ihnen der Sport liegt. Der Segel-Boom scheint noch lange nicht vorüber zu sein.
Das überlegene Team beim Frankenpokal für 420er-Boote waren Simon Kern und Jann Müller von der Segelgemeinschaft Erlangen, die mit drei ersten Plätzen die Regatta und die Stadtmeisterschaft gewannen. Auch die Plätze zwei (Janina Fischer, Tabea Hofmann) und drei (Yunis Ziche, Jonas Kieninger) belegten SGE-Segler.
Erlanger Nachrichten 15.04.2019 Erlanger Nachrichten xx.06.2018
Am Wochenende segelten bei gutem Wind auf dem Dechsendorfer Weiher 12 Boote mit über 20 Seglern in den Bootsklassen 420er und Laser.
Wettfahrtleiter Udo Rathje von der Segelgemeinschaft Erlangen (SGE) konnte am Samstag 3 Rennen starten, die letzte und entscheidende Wettfahrt fand dann am Sonntag statt. Mit einem weiteren 1. Platz konnte sich die Erlanger Crew Stefan und Nikola Braun (SGE) vor den Vorjahressiegern Hans-Werner und Erika Rathje (SGE) plazieren und überragende Sieger und Stadtmeister in der Bootsklasse 420er werden. Den dritten Platz belegte die Jugendmannschaft aus Hof Tizian Trummer und Tom Hapke (SF Hof). Dritter Stadtmeister wurde Reinhold Trümper mit dem jüngsten Teilnehmer Gustav Spielhagen (12 Jahre). Dass segeln in einem Zwei-Mann-Boot ein familienfreundlicher Sport ist, den man auch noch in hohem Alter ausüben kann, zeigte die Teilnahme eines Seglers im Alter von 88 Jahren.
In der Bootsklasse Laser starteten nur zwei Boote. Stadtmeisterin wurde Tina Neudecker (SGE) mit drei ersten Plätzen vor Elmar Amrhein vom zweiten Erlanger Segelverein aus Dechsendorf (SCGr).
Gemeinsam und miteinander Segeln in Erlangen
Kinder und Jugendliche mit einem Handicap gingen mit der Segelgemeinschaft aufs Wasser –06.08.2017 11:30 Uhr
Zwar sieht es zunächst etwas wackelig aus als der 16-jährige Bastian in das Segelboot steigt aber kaum sitzt der Schüler der Georg-Zahn Schule im Boot kann es auch schon losgehen. Matthias Göken von der Segelgemeinschaft Erlangen gibt das Kommando und der Schüler, der bereits zum dritten Mal bei der Aktion dabei ist, zieht an der Schot, das Seil zum Bedienen des Segels.
Es ist ein Miteinander
Das Vorsegel, die sogenannte Fock, stellt sich gegen den Wind und das Boot gewinnt an Fahrt. „Man muss immer auf das Wasser vor einem achten“ erklärt Göken. „Kräuselt es sich, ist eine Böe voraus“. Je nach Wind geht es mal schneller, mal langsamer aber beide haben sichtlich Spaß. Aber irgendwann heißt es dann „Klar zur Wende“ und es geht zurück Richtung Hafen, denn dort warten schon die nächsten begeisterten Segelanfänger.
In 420er Booten, die für zwei bis drei Leute ausgelegt sind, kurven die Kinder und Jugendlichen immer zusammen mit einem erfahrenen Segler über den Dechsendorfer Weiher. „Segeln muss man miteinander machen. Hier kann jeder dabei sein“, so Volker Brase, der vor 40 Jahren selber am Dechsendorfer das Segeln gelernt. Sobald jeder eine Schwimmweste trägt, das Großsegel gehisst und das Ruder montiert ist, startet das nächste Boot. Auch Jasmina wartet schon bis es endlich losgeht. Sie segelt heute zum ersten Mal aber Angst hat die 13-Jährige nicht. „Nur neugierig“ sei sie, während ihre Freundin Nina etwas skeptisch das Segelboot beäugt. Aber als sie etwa 30 Minuten später aus dem Wasser kommen, strahlen beide über das ganze Gesicht.
Das Wetter ist mit gleichmäßigem Wind ohne starke Böen perfekt zum Segeln, erklärt Brase. Ob die Segelanfänger eine Behinderung haben oder nicht mache für ihn keinen Unterschied. „Das Handicap ist egal. Das kann jeder lernen und mit der Zeit haben alle den Dreh raus“. „Die Kinder können Selbstvertrauen gewinnen und merken, dass sie was können“.
Offen für Inklusion
Er findet, dass Segeln mit Körper-, Geistiger oder auch Hörbehinderung kein Problem darstellt, solange „es Spaß macht und sie keine Angst haben“. Inklusion ist in unsere Gesellschaft ein großes Thema. „Das ist sogar gesetzlich festgeschrieben. Trotzdem schieben wir Behinderte ab“, so Brase. „Jeder kann irgendwas“ findet er und setzt sich deshalb dafür ein Sport- und Freizeitangebote in Erlangen künftig für alle zugänglich zu machen.
Auch die Segelgemeinschaft ist offen für Inklusion und bietet Kindern und Jugendlichen mit Handicap die Möglichkeit am Jugendtraining jeden Freitag um 15 Uhr teilzunehmen. „Es muss normal werden, dass alle gemeinsam was machen“.
Auf dem Dechsendorfer Weiher gab es insgesamt vier Wettfahrten
Die Boote, vor allem die Laser, waren reihenweise gekentert. Für die Steuermänner aber ist das nicht schlimm, ihnen passiert dabei nichts. Einmal ins Wasser gefallen, steigen sie danach sofort wieder ein und fahren weiter. Auch mussten die Segler aufpassen, nicht auf Grund zu laufen, denn der „Dechsi“ hat ein bisschen zu wenig Wasser.
Drei Wettfahrten gab es am Samstag, eine folgte am Sonntag. Insgesamt zehn Boote haben bei den Stadtmeisterschaften der Segelgemeinschaft Erlangen im 420er, Laser und Korsar teilgenommen, darunter auch Teams aus Schweinfurt und Regensburg. Diesmal hatte es sich gelohnt. (Artikel mit allen Bildern hier) Erlanger Nachrichten 29.06.2017 – auch hier sehen wir einiges anders als der Redakteur…
Erlanger Nachrichten 31.05.2017 – „genug Wasser“ ist relativ… wir finden, da fehlt noch einiges!
Erlanger Nachrichten 26.04.2017 Erlanger Nachrichten 13.02.2017 Bei der Jahreshauptversammlung 2017 (22.01.2017) hat die Segelgmeinschaft Erlangen den amtierenden Vorstand für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt. Der alte und neue Vorsitzende Hugo Rathje betonte den Zusammenhalt der Vereinsmitglieder in den vergangenen Jahren, als wegen der Sanierung des Dechsendorfer Weihers nur eingeschränkter Segelbetrieb möglich war.
Parallel zur Sanierung der Sanitäranlagen durch die Stadt Erlangen (als Eigentümer des Vereinsheims) haben tatkräftige Mitglieder unter anderem eine neue Küche eingebaut und ein Blockhaus für die Segel errichtet. Durch Eigenleistung blieben die Kosten im Rahmen, und so erlaubt das Budget die Anschaffung neuer Boote mit mehr Spaßfaktor für die Ausbildung und die Vereinsmeisterschaften.
Den widrigen Bedingungen zum Trotz wurde auch gesegelt, wie Sportwart Matthias Brügmann und Jugendwartin Erika Rathje berichteten. Im vergangenen Jahr wurden 5 Vereinsmeisterschaften durchgeführt, und Erlanger Jugendliche verbuchten bei externen Regatten in Bayern und darüber hinaus einige Erfolge, darunter nach einigen Jahren wieder den Teampokal in der fränkischen Optiliga am Brombachsee.
In diesem Jahr stehen wieder die traditionellen Veranstaltungen Frankenpokal und Opti-Treff auf dem Programm. Am 25. März sollen die Boote startklar gemacht werden, und dann muss nicht mehr, wie in den Vorjahren, auf einen ausreichenden Wasserstand gewartet werden. Erlanger Nachrichten 13.06.2016
Erlanger Nachrichten 24.03.2016
Faktencheck vor der nächsten Wahl…? Von Uwe, Segeln 11/2015: Von unserer Pressewartin Inge Z. gefunden, Erlanger Nachrichten 15.10.: Erlanger Nachrichten 13.03.2015
Erlanger Nachrichten 06.02.2015
Erlanger Nachrichten 29.08.2014
Erlanger Nachrichten 25.07.2014 Erlanger Nachrichten 01.07.2014 – Link zum Artikel
Segler trotzen Wind, Wetter und Algen
Segelgemeinschaft führte auf dem Dechsendorfer Weiher Stadtmeisterschaften durch
Ähnliche Wetterbedingungen wie im letzten Jahr ließen den Regattaleiter der Segelgemeinschaft Erlangen, Udo Rathje, ständig den Wetter- und Windbericht überprüfen. Hält der Wind vor dem Tief, regnet es gerade zum Startschuss oder können sie losziehen zum Rennen um den Frankenpokal mit Erlanger Stadtmeisterschaft und Ranglistenqualifizierung für die 420er Klasse? 24 Boote, auch Korsare und Laser, waren dazu angemeldet.
40 Teilnehmer hatten sich auf ihren Hausgewässern vorbereitet, um diesem jährlichen bayerischen Sportereignis gewachsen zu sein.
Endlich ging es am Samstag, 28. Juni. gegen 14 Uhr los. Mit Wind der Stärke zwei und drei ging es an den Start. Die Maßnahmen zum Entfernen der Algen durch das Mähboot der Stadt Erlangen griffen so, dass ein nur wenig verkleinerter Kurs gelegt wurde.
Sonne, Wind und Regen wechselten sich im Laufe des Nachmittags ab, zwei Wettfahrten konnten mit je drei Runden voll gesegelt werden – die dritte Runde fiel dann in der Hälfte dem Regen zum Opfer.
Am Sonntagfrüh wurde die Regatta mit zwei Wettfahrten weitergefahren – mit einem ähnlichen Auf und Ab bei Wind und regnerischen Wetter. Dies beeinträchtigte in keinster Weise die aktiven Segler, deren Laune ob des Tonnenkampfs und des sportlichen Vergnügens das ganze Wochenende über ungetrübt war.
Gegen 13.30 Uhr standen die Sieger fest und konnten, wieder trocken, ihre Preise aus den Händen des Vorsitzenden Reinhard Hofmann und Jugendwartin Erika Rathje entgegennehmen.
Den 1. Platz bei den Stadtmeisterschaften 420er und Frankenpokal holte Emanuel Sizmann mit Vorschoterin Svenja Britting (beide aus der Jugendabteilung der SGE), den 2. Platz belegten Hans-Werner Rathje mit Ehefrau Erika. Der 3. Platz ging an Volker Brase mit Tochter Sonja.
Den 1. Platz bei der Stadtmeisterschaft Korsar holte Matthias Brügmann mit Sohn Björn ebenso in der Wertung Frankenpokal; 2. Platz Stadtmeisterschaft Korsar: Reinhold Trümper mit Vorschoter Hans-Georg Lehnerer. 2. Platz Frankenpokal Korsar: Bernd Hildenbrand und Tobias Hausmann vom Ellertshäuser See. Den 1. Platz Stadtmeisterschaft/Frankenpokal im Laser belegte Mareike Bordasch (auch aus der hauseigenen Jugend der SGE, Kaderseglerin), es folgte ihr auf Platz 2 Elmar Amrhein vom SC Großdechsendorf, 3. Platz Tina Neudecker SGE.